Smarte Wärmepumpen-Sanierung im Zweifamilienhaus
Effiziente Kombination von Luft-Wasser- und Warmwasser-Wärmepumpe
Bei der Sanierung einer Wohnimmobilie in Stadtlohn kombinierten die Eigentümer eine außenaufgestellte Luft-Wasser-Wärmepumpe mit zwei Warmwasser-Wärmepumpen von tecalor. Mit dieser cleveren Lösung erzielten sie trotz veraltetem Dämmstandard eine effiziente und zukunftsfähige Heizanlage für ihr Haus.
1947 wurde das geklinkerte Gebäude in Stadtlohn als Gaststätte errichtet, inzwischen beherbergt es zwei Mietwohnungen mit 67 und 84 Quadratmetern Wohnfläche. „Das Haus überzeugt vor allem durch seine zentrale Anbindung zum Stadtkern“, finden die Hauseigentümer Sven und Carsten Büning. Mit der geklinkerten Fassade fügt es sich harmonisch in einen Straßenzug ein, obwohl es als eineinhalbgeschossiges Gebäude von den zweigeschossigen Nachbargebäuden überragt wird. Dieses Gesamtbild wurde auch nicht durch die viermonatige Komplettsanierung der Immobilie aufgebrochen. Zwar tauschten die Eigentümer die alten Fenster gegen moderne Bauelemente aus, die Fassade und das Dach erhielten allerdings keine zusätzliche Dämmung. Vom baulichen Ausgangszustand ist die Immobilie daher immer noch weit von modernen Effizienzstandards entfernt. Die Heizlastberechnung ergab einen Wert von 110 Watt pro Quadratmeter und summiert sich auf insgesamt 16,6 kW auf. Damit entspricht der Wärmebedarf des Hauses nach wie vor dem eines Altbaus.
Von fossiler Energie zur regenerativen Wärmepumpenlösung
Um die Versorgung des Wohngebäudes auf einen modernen energetischen Stand zu bringen, war somit die Wahl der Anlagentechnik entscheidend. Dabei entschieden sich die Bauherren für einen Energieträgerwechsel. Ursprünglich wurde das Haus mit einem Öl-, später mit einem Gaskessel beheizt. „Öl und Gas sind allerdings nicht mehr zukunftssicher“, erläutert Carsten Büning, der als Inhaber eines SHK-Betriebs den besten Einblick in die aktuelle Entwicklung hat. Künftig sollten daher Wärmepumpen den Wärmebedarf abdecken.
Geringe Vorlauftemperaturen durch Flächenheizung
Für eine hohe Effizienz ist es von Vorteil, wenn die Wärmepumpe mit möglichst geringen Vorlauftemperaturen arbeitet. Carsten und Sven Büning installierten daher flächendeckend im gesamten Wohnbereich Fußbodenheizungen. Der Effekt ist deutlich: „Durch die großen Heizflächen konnten wir die benötigten Vorlauftemperaturen von bislang 80 Grad auf heute 35 Grad reduzieren“, freut sich Carsten Büning. Diese Wärme stellt eine außenaufgestellte Luft-Wasser-Wärmepumpe des Typs TTL 25 A von tecalor bereit. Mit dem Hofgarten hinter dem Haus war ein passender Aufstellort vorhanden.
Im Zuge der Sanierung wurde die gesamte Haustechnik des Gebäudes erneuert. Der nach wie vor vorhandene Ölkessel sowie der installierte Gaskessel wurden demontiert und entsorgt. Die Monteure bauten die Anlagenhydraulik komplett neu auf. Auch ein neuer Zählerschrank wurde installiert. Wo früher die alte Gasheizung stand, befindet sich nun der Technikraum. Da die Immobilie komplett saniert wurde, belief sich die Dauer aller den Heizungstausch betreffenden Maßnahmen inklusive der abschließenden Installation der Anlagenkomponenten auf etwa vier Wochen.
Warmwasser-Wärmepumpen kombiniert
Die Heizwärmeversorgung war durch die Installation der außenaufgestellten Luft-Wasser-Wärmepumpe TTL 25 A zukunftssicher abgedeckt. Die invertergesteuerte Anlage kann selbst bei zweistelligen Minustemperaturen im Außenbereich noch bis zu 65 Grad Vorlauftemperatur liefern. Der Bedarf von gerade einmal 35 Grad Vorlauftemperatur ermöglicht den durchgehenden Betrieb der Anlage im hoch effizienten Leistungsbereich. Das Gerät ist darauf ausgelegt, 100 Prozent des Heizwärmebedarfs der Stadtlohner Immobilie im Jahresverlauf abzudecken.
Die Heizwärme ist allerdings nur eine Komponente des Wärmebedarfs der vermieteten Immobilie. Bleibt noch die Warmwasserversorgung: Anstelle eines Trinkwasserspeichers oder elektronischer Durchlauferhitzer, entschieden sich die Bauherren auch bei der Warmwasserbereitung für die Wärmepumpentechnologie. Für jede Wohneinheit installierten die Handwerker eine Warmwasserwärmepumpe TTA 220 electronic von tecalor. Die Anlagen nutzen die Wärme aus der Umgebungsluft des Aufstellraums, um das Trinkwasser zu erhitzen. Der Speicherinhalt von jeweils 220 Litern reicht aus, um die Entnahmestellen in den Wohnungen zuverlässig zu versorgen. Von Vorteil ist das auch für die Abrechnung des Warmwasserverbrauchs, der so getrennt für jede Mieteinheit ohne zusätzlichen Aufwand ermittelt werden kann. Als steckerfertige Kompaktbaureihe verursachte die Installation der Anlagen im Rahmen der Gesamtsanierung nur einen geringen zeitlichen Aufwand.
Gut gefördert zum modernen Heizen
Für die Installation der Wärmepumpen konnten Carsten und Sven Büning eine Förderung über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Anspruch nehmen und somit die Installationskosten reduzieren. Carsten Büning resümiert: „Durch die neue Anlage sparen wir nun Heizkosten und auch die Kosten für den Gaszähler, die Schornsteinfegergebühren und der auf fossile Energieträger erhobene CO2-Preis entfallen.“ Das wirkt sich dann auch positiv auf die Nebenkosten der Mieter aus, die durch die Einsparungen so gering wie möglich ausfallen.